NPO-Webseite als Kostenfalle?
Wie kann ich als NPO meinen Digitalauftritt nachhaltig und fundraising-zentriert aufbauen, ohne alle paar Jahre einen Relaunch durchführen zu müssen?

Viele gemeinnützige Organisationen investieren alle paar Jahre Zeit und Geld in einen kompletten Website-Relaunch – oft, weil das System technisch veraltet ist oder nicht mehr zur Strategie passt. Dabei geht das auch nachhaltiger und kosteneffizienter: mit einem digitalen Produktansatz.
Raus aus dem Relaunch-Kreislauf
Webseiten sollten nicht als abgeschlossene Einzelprojekte gedacht werden, sondern als digitale Produkte – ähnlich wie ein CRM-System. Das bedeutet: ein stabiler, modularer Aufbau, bei dem Technik (Backend) und Design (Frontend) getrennt sind. Inhalte und Funktionen bleiben bestehen, auch wenn sich Design oder Struktur ändern. So bleibt die Webseite aktuell, ohne dass man regelmäßig alles neu bauen muss.
Agentur, Baukasten oder SaaS?
Viele Agenturen arbeiten mit Open-Source-Systemen wie WordPress oder Drupal. Zusätzlich zu den dadurch sowieso eher hohen Initialkosten verursacht das schwer planbare laufende Kosten. Wenn man diese Lösung als NPO intern betreibt und sich für vorgefertigte Designs entscheidet, spart das zwar initiale Kosten, bringt aber auch Pflegelast mit sich. Sowohl extern als auch intern sind diese Systeme also enorm ressourcen-intensiv.
Baukastensysteme wie Wix oder Webflow sind besonders bei kleinen NPO beliebt, bieten aber nur eingeschränkte Flexibilität – vor allem bei Spendenfunktionen. Sie sind um einiges günstiger, aber sowohl Open-Source- als auch Baukastenlösungen erfordern aufwändige Redesigns alle paar Jahre.
Eine Alternative sind SaaS-Lösungen („Software as a Service“) wie Soulclick: Die speziell für NPO und Hilfsorganisationen entwickelte Plattform bietet je nach Bedürfnissen und Budget fixfertige Paketlösungen, die auf Abo-Basis laufen – inklusive Hosting, Wartung und Updates. So können sich die Kommunikations- und Fundraisingteams auf ihre inhaltliche Arbeit konzentrieren, während die technische Seite komplett übernommen wird und trotzdem dafür gesorgt ist, dass der Onlineauftritt stets modernen Standards entspricht.
Fundraising im Zentrum
Eine gute NPO-Webseite ist nicht einfach eine Informationsquelle, sondern auch ein wichtiges Fundraisinginstrument und ein Ort für Beziehungspflege. Spendenmöglichkeiten, Newsletter-Anbindung, Kampagnentracking oder Webshop-Funktionen sollten nahtlos eingebunden sein – idealerweise als integrierte Lösung. So deckt die Plattform möglichst viele Touchpoints der Zielgruppen ab. Als Organisation, die auf Spenden angewiesen ist, lohnt es sich daher, den Webauftritt mit dem Fundraising im Zentrum aufzubauen.
Ein konkretes Beispiel: allani.ch
Das komplett spendenfinanzierte Kinderhospiz allani stellte 2022 von einem Baukastensystem auf ein modulares Webfundraising-Produkt mit integriertem Spendenshop um. Innerhalb von 3 Jahren konnte der digitale Brutto-Fundraisingertrag um über 7'000 % gesteigert werden. Über 3’800 neue Online-Spender:innen wurden gewonnen, mit einer Median-Spende von 240 Euro. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis liegt bei 1 zu 2,6 – für einen investierten Euro erhalten sie also 2,60 Euro an Spenden zurück.
Kosten
Der Grund, warum bisher wenige Organisationen erfolgreich online fundraisen, ist die kurzfristige Sichtweise der Budgetplanung. Ein erfolgreiches digitales Fundraising wird am besten über mehrere Jahre schrittweise und modular aufgebaut, um den eigenen finanziellen Möglichkeiten zu entsprechen. Das erfordert Investitionen. Dabei sollten die Kosten unbedingt in Relation zum Potenzial und Ertrag gesetzt werden. 100’000 Euro klingen erst einmal nach viel Geld, aber wenn man diese auf 3 Jahre verteilt und dabei 260’000 Euro Spenden herausspringen, ist das etwas anderes. Unterm Strich ist es trotz laufender Abokosten immer noch deutlich günstiger als regelmäßige Redesigns und bringt dabei vor allem mehr finanzielle Mittel ein.
Empfehlungen für den Aufbau
- Langfristig denken: Nicht nur den Go-Live der neuen Webseite berücksichtigen, sondern auch die Weiterentwicklung und den Betrieb.
- Fundament vor Fassade: Zuerst Struktur, Inhalte und System – dann Design. So bleibt der Webauftritt flexibel.
- Modular aufbauen: So könnt ihr Schritt für Schritt skalieren, analog eures Budgets.
- Team miteinbeziehen: Gute Tools bringen nichts, wenn die Menschen sie nicht nutzen können.
- Kosten-Nutzen betrachten: Rechnet das Potenzial gegen den Aufwand.
Fazit
Organisationen, die ihren Webauftritt als digitales Produkt mit klarer Fundraising-Ausrichtung denken, sparen langfristig Ressourcen – und gewinnen gleichzeitig mehr Spenden. Tools wie Soulclick zeigen, wie modernes Webfundraising nachhaltig gelingen kann – für NPO aller Größen und Budgets.