31.08.2024 Thomas Roth

Peer-to-Peer Fundraising: Das Wichtigste in Kürze

Entdecke, wie Peer-to-Peer Fundraising dir helfen kann, eine Community aufzubauen. Wir zeigen dir die Vorteile und geben Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung.

Peer-to-Peer Fundraising: Das Wichtigste in Kürze

Das Fundraising hat sich die letzten Jahre stark verändert – während früher ein gut gemachter Spendenbrief ausreichte, um einen Kampagne zum Fliegen zu bringen, müssen Fundraiserinnen und Fundraiser heute ganz andere Hebel in Bewegung setzen. Wer im Wettbewerb um die Gunst der Spender:innen mithalten möchte, muss es schaffen eine treue Community aufzubauen, und diese erfolgreich aktivieren können.

Peer-to-Peer Fundraising (P2P) hat genau dies zum Zweck, und gehört zumindest in der europäischen Fundraising-Szene, zu den neueren Instrumenten. Vordergründig ist das Konzept recht einfach: Follower, Newsletter-Abonnenten oder Spender:innen werden gebeten, ihre eigene Spendenaktion zu starten. Je besser die Aktivierung von Familien- und Freundeskreis gelingt (z.B. via soziale Medien), desto erfolgreicher ist die Spendenaktion.

Vorteile von Peer-to-Peer Fundraising

Wie praktisch jedes Fundraising-Instrument braucht auch gutes Peer-to-Peer Fundraising einiges an Anlaufzeit. Bevor die Früchte der Arbeit geerntet werden können, müssen Glaubwürdigkeit und Vertrauen, sowie die notwendigen institutionellen Strukturen aufgebaut werden.

Spendenorganisationen die diesen Weg konsequent gehen, profitieren beim Peer-to-Peer Fundraising von folgenden Vorteilen:

  • Multiplikation: Über die Micro-Communities der P2P-Fundraiser kann rasch ein grosses Publikum erreicht werden. So lassen sich neue Kontakte knüpfen und Neuspender:innen gewinnen.
  • Social Proof: Peer-to-Peer Fundraiser:innen bitten authentisch und ungefiltert um Unterstützung. Dies schafft automatisch Vertrauen innerhalb deren Community, was wiederum oft zu höheren Spendenbeträgen führt.
  • Kosteneffizienz: Die Durchführung von Peer-to-Peer Kampagnen erfordert im Vergleich zu anderen Fundraising-Instrumenten weniger finanzielle Ressourcen. Insbesondere wenn die P2P-Fundraiser:innen über eine grosse Followerschaft verfügen und es ihnen gelingt diese zum Mitmachen zu bewegen.
  • Bindung: Unterstützer:innen, die aktiv Spenden sammeln, fühlen sich der Organisation in der Regel stärker verbunden und engagieren sich langfristig.

Die obigen Vorteile zeigen, dass P2P-Fundraising, im Public Fundraising ein durchaus attraktives Instrument sein kann. Gerade in der Spender:innenentwicklung und -bindung, aber auch der Multiplikation von Kampagnen, kann es äusserst effektiv sein.

Erfolgreiche Umsetzung einer Peer-to-Peer Kampagne

Wir beobachten dass besonders kleine, regionale Organisationen im P2P-Fundraising erfolgreich sind. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass diese Fundraising-Methode, Parallelen zu anderen Formen des Volunteerings hat, das bei kleineren Organisationen weit verbreitet ist.

Folgende 7 Grundsätze solltest du beim Peer-to-Peer Fundraising auf jeden Fall berücksichtigen:

  1. Als Vorbild vorangehen: Nehmt mindestens 1x jährlich mit eurer Geschäftsstelle selbst an einer hauseigenen Peer-to-Peer Aktion teil und kommuniziert dies aktiv nach aussen.
  2. Inspiration bieten: Arbeitet auf eurer Webseite mit einfachen und zugleich emotionalen Spendenbeispielen. Dies erlaubt Unterstützer:innen sich Inspiration holen zu können und eigene Ideen auszuarbeiten.
  3. Aktiv begleiten: Sucht den Dialog mit den P2P-Fundraisern und bietet ihnen eure Expertise und Unterstützung beim Auf- und Umsetzen der Kampagne an.
  4. Persönlich onboarden: Bietet «Newbies» kostenlose Webinare und Kommunikationshilfen an, damit sie das Beste aus ihrer Spendenaktion herausholen können.
  5. Kommunikativ unterstützen: Helft den privaten Fundraiserinnen und Fundraisern, die Inhalte der Kampagne zu streuen. Unterstützt indem ihr Social Media Beiträge aktiv kommentiert, teilt und auch über eure eigenen Kanäle (Social Media, Newsletter) Beiträge absetzt.
  6. Wertschätzung: Unabhängig vom Kampagnenergebnis sollte die Arbeit des Volunteers persönlich verdankt werden. Wertschätzung könnt ihr beispielsweise mit einer Dankeskarte der Geschäftsführerin oder einer süssen Überraschung aus euer Region ausdrücken.
  7. Einfache Tools anbieten: Das Aufsetzen, Pflegen und Hinauskommunizieren der Kampagne, sollte der P2P-Fundraiserin oder dem P2P-Fundraiser, so einfach wie möglich gemacht werden. Achtet entsprechend auf die Wahl eines einfachen und zugleich professionellen Softwaretools, wie z.B. dem Peer-to-Peer Spendentool von Soulclick.

Die Einsatzfelder von Peer-to-Peer Aktionen sind äusserst breit. Sie reichen von Spendenläufen, über Konzerte, längere Road-Trips (z.B. mit dem Fahrrad), Geburtstags- und Hochzeitsaktionen bis zu kreativen Ansätzen wie Gaming- oder Streaming-Events. Ein besonders gelungenes Beispiel einer Peer-Aktion ist z.B. Diegos Spendenfahrt ans Nordkap. Hier ein paar Impressionen:

Beispiel Peer-to-Peer Fundraisingaktion

P2P-Fundraising: Mal ausprobieren oder doch sein lassen?

Community-Fundraising Methoden, wie das Peer-to-Peer Fundraising, eignen sich besonders gut für regionale Organisationen die auf ein klares Ziel hinarbeiten (z.B. Eröffnung des ersten Kinderhospiz der Schweiz).

Hilfswerke die bereits Erfahrung in der Freiwilligenarbeit haben, haben einen leichteren Stand in der Umsetzung. Hier ist man sich den (wertschätzenden) Umgang mit privaten Unterstützerinnen und Unterstützern gewohnt und hat die notwendigen Strukturen bereits geschaffen.

Peer-to-Peer Aktionen sind definitiv keine Selbstläufer und erfordern einiges an Zeit und Ressourcen. Eine engmaschige und persönliche Betreuung durch euer Team ist unerlässlich. Mit dem richtigen Mindset und guten Hilfsmitteln kann der Community-Aufbau jedoch gelingen. Hierfür lohnt es sich einen Extra-Effort zu gehen!

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