8 Online-Fundraising-Instrumente, die du kennen solltest
Viele Hilfswerke schöpfen ihr Online-Fundraising-Potenzial noch nicht aus. Erfahre, mit welchen Instrumenten du dein digitales Fundraising weiter ausbauen kannst.
Als wir vor sechs Jahren bei der Marketing Monkeys GmbH unser Online-Fundraising-Angebot starteten, stellten wir überrascht fest, dass viele Hilfswerke trotz beachtlichem Web-Traffic kaum Online-Spenden generierten. Schnell wurde uns klar: Ein Fundraising-Tool allein reicht nicht aus.
Erst wenn alle Bausteine gut abgestimmt sind und ineinandergreifen, fängt das Online Fundraising richtig an zu drehen. Das erfordert zunächst viel Aufbauarbeit und vor allem den gezielten Einsatz verschiedener Fundraising-Instrumente. Deshalb stellen wir dir heute die 8 wichtigsten vor und zeigen, wie sie am besten eingesetzt werden.
Instrument 1: Einzel- und Dauerspenden
Praktisch jedes Online Spendentool kann Einzelzahlungen und wiederkehrende Zahlungen verarbeiten. Das ist quasi das 1x1 des Online Fundraisings und sollte auch genutzt werden. Während zweckfreie Einzelspenden einen niederschwelligen Einstieg bieten, sind Dauerspenden (z.B. Online-Gönnerschaften) interessant, um Spender:innen upzugraden und längerfristig an eure Organisation zu binden.
Instrument 2: Thematische Spenden
In Spendenbriefen arbeiten Fundraiserinnen und Fundraiser seit Jahren mit Spenden-Beispielen und Geschichten. Online findet man bei den meisten Organisationen nur ein tristes Spendenformular. Das ist weder kongruent, noch nutzt es die Möglichkeiten moderner Technologie, um Spender:innen transparent und ungefiltert an die eigene Arbeit heranzuführen.
Die Soulclick Spendenportale bieten eine einfache und flexible Alternative, mit der in wenigen Klicks, thematische Aktionen erstellt werden können. So entfällt das zeitaufwändige und teure Entwickeln von Landingpages, Automationen und Auswertungen.
Thematische Spenden sorgen, in Kombination mit gutem Storytelling, für eine höhere Identifikation und wirken sich positiv auf die Spender:innen-Bindung aus. Mehr dazu im Artikel: Wieso thematische Spenden im Online Fundraising die Zukunft sind?
Instrument 3: QR-Spenden / Direktspenden
Schnell an einem NPO-Event ein paar Franken twinten, in einer E-Mail auf den Spendenbutton klicken oder via QR-Code auf dem Spendenbrief, einen Betrag überweisen? Bei Direktspenden geht es darum die Emotion des Moments zu nutzen und ein einfaches, schnelles Spenden zu ermöglichen.
In der Schweiz sind Twint-Spenden, respektive Twint QR-Codes besonders beliebt. Bei Live-Events, z.B. bei einem Charity-Sportevent, wo die Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz ist, sind Twint QR-Codes eine gute Option. Auf Spendenbriefen oder anderen Anwendungen, raten wir davon ab – nur ein Zahlungsmittel anzubieten ist weder kundenzentriert noch aus Perspektive der Organisation sinnvoll (Abhängigkeit, Gebühren, Datenset).
Soulclick bietet eine Direct Checkout Option, mit der rasch und flexibel QR-Codes für Online-Spendenaktionen erstellt werden können. Spendenden stehen nebst Twint-Spenden auch weitere Zahlungsoptionen zur Verfügung.
Instrument 4: Crowddonations
Egal wie gut das Online Fundraising aufgebaut ist, bei Spendenbeträgen ab ein paar hundert CHF oder Euro, reissen die Abschlussquoten stark ab. Dies hat mit der Verteilung von Einkommen und Vermögen, respektive mit der Kaufkraft von Privatspenden-Zielgruppen zu tun.
Entsprechend sollten grössere Projekte nicht über hohe Einzel-Spendenbeträge, sondern über Crowddonations vermarktet werden. Bei diesem Instrument können sich Privatpersonen, gemeinsam mit anderen Menschen, für ein Thema engagieren und mit einer kleinen Einzelspende zu einem grösseren Spendenziel beitragen. Dank der Freibetrags-Option sind auch höhere Spendenbeträge möglich.
Instrument 5: Unit Donations
Unit Donations sind eine Sonderform von Crowddonations, die wir exklusiv bei Soulclick anbieten. Anstelle eines Betragsziels wird das Fundraisingziel in «Anzahl Einheiten» festgelegt. Die Einheiten können beispielsweise gespendete Kilometer, Mahlzeiten, Trinkwasser-Einheiten oder auch zu pflanzende Bäume sein. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Instrument 6: Peer-to-Peer Fundraising
Peer-to-Peer (P2P) Fundraising ist ein spannendes Instrument, dass sich in der DACH-Region zunehmender Beliebtheit erfreut. Beim P2P-Fundraising starten Privatpersonen ihre eigene Fundraising-Kampagne (z.B. zum Geburtstag) und bitten Familie und Freunde, um Unterstützung. Das Instrument eignet sich besonders für kleinere, regionale Organisationen, die ihre Community aktiv einbinden möchten.
Die wohl bekannteste P2P-Fundraising Plattform war die Facebook-Spendenfunktion. Diese steht Non-Profit Organisationen in der DACH-Region inzwischen nicht mehr zur Verfügung. Als Alternative bietet Soulclick ebenfalls eine Peer-to-Peer Funktion. Passend zum Thema gibt es einen weiterführenden Artikel: Peer-to-Peer Fundraising: Das Wichtigste in Kürze.
Instrument 7: Auktionen
Ein eher selten eingesetztes Fundraising-Instrument sind Versteigerungen, wie sie über RicardoForGood oder eBay for Charity möglich sind. Im Gegensatz zu den vorigen 6 Instrumenten ist es bei Auktionen meist sinnvoller, diese über Drittplattformen abzuwickeln. Grosse Plattformen wie Ricardo und Ebay, liefern nicht nur einen erprobten Toolkit, sondern auch die notwendige Relevanz und Reichweite.
Auktionen sind dann spannend, wenn es Dinge zu ersteigern gibt, die unter die Kategorie «things money can’t buy» fallen. Besonders attraktiv sind Gegenstände von, oder Erlebnisse mit Ambassadoren eurer Organisation. So versteigerte beispielsweise Unicef Schweiz den Tennisschläger von Martina Hingis für CHF 753.- oder Pink Ribbon Schweiz ein Homekonzert mit Linda Fäh, welches CHF 2’016.- einbrachte.
Instrument 8: Merchandise
Der Verkauf von Merchandise-Artikeln ist in der NPO-Szene ein umstrittenes Thema, welches wir schon im Artikel 5 Produktideen für deinen Spendenshop behandelten.
Positivbeispiele wie der Plüschtierverkauf beim WWF, die (RED) Campaign, wo spezielle (RED)-Produkte über Partnerunternehmen wie Apple, Starbucks oder Converse verkauft wurden oder die bereits über 80 Mio. verkauften Livestrong-Armbänder, für Krebsforschung und die Unterstützung Krebsbetroffener, haben allesamt Eins gemeinsam: Es stecken grosse, finanz- und reichweitenstarke Organisationen dahinter. Kombiniert mit teils einzigartigen Produkten oder besonders effektiven Vertriebsmodellen.
Für kleine und mittegrosse NPO ist der Merchandise-Verkauf eher nichts. Aufwand und Ertrag stehen selten in einem gesunden Verhältnis und Verkäufe können rasch auch das klassische Fundraising kannibalisieren.
Welche Instrumente sollte ich in meiner NPO einsetzen?
Wer sein digitales Fundraising nachhaltig aufbauen möchte, braucht zweifelsohne einen langen Atem. Einige Organisationen geben sich zu wenig Zeit, während andere zu viel auf einmal wollen oder auf den grossen Wurf per Online-Spendenformular hoffen. Doch so einfach ist es nicht!
Die Herausforderungen im digitalen Fundraising sind so vielfältig wie die NPO-Szene selbst. Bei vielen Organisationen fehlt es an Basics, die zuerst angegangen werden müssen, bevor moderne Fundraising-Instrumente wie Crowddonations oder Peer-to-Peer erfolgreich eingesetzt werden können. Wer hingegen zu zögerlich agiert und an allen Ecken und Enden Perfektion anstrebt, gerät ebenfalls ins Hintertreffen. Statt einer pauschalen Antwort auf die Frage nach den richtigen Instrumenten, empfehlen wir Hilfswerken sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wo für sie die richtige Balance zwischen Experimentierfreude und solider Grundlagenarbeit liegt.
Die E-Commerce-Lösung von Soulclick bietet eine spannende Alternative zu herkömmlichen Spendenformularen und ermöglicht es, alle aufgeführten Instrumente einfach und effizient zu nutzen. Aber auch die besten Tools sind weiterhin auf kluge und mutige Fundraiserinnen und Fundraiser angewiesen, die sie mit den richtigen Inhalten beleben.