5 gute Gründe gegen iFrame Spendenformulare im Online Fundraising
iFrames sind bei NPO besonders beliebt. Aus Sicht des Online Fundraisings gibt es jedoch auch gewichtige Nachteile. Wir zeigen dir welche und erläutern Alternativen.
Als wir bei der Marketing Monkeys GmbH die ersten Spendenformulare bauten, regten sich in unserem Entwicklerteam rasch Widerstände gegen iFrame- und Widget-Spendentools. Aussagen wie «Das wollen wir nicht bauen» oder «Das bringt den Hilfsorganisationen nichts» überraschten mich, da diese Tools bei Non-Profit-Organisationen nach wie vor beliebt sind – und auch grosse Anbieter wie PayPal oder Stripe auf diese Form der Webintegration setzen.
Das Markt- und IT-Perspektive stark voneinander abweichen können, weiss ich inzwischen. Um diese Kluft besser zu verstehen, begann ich also mit meiner Recherche. In diesem Artikel teile ich meine Erkenntnisse und gebe Tipps zu möglichen Alternativen für NPO.
Weshalb sind iFrame Spendenformulare so beliebt?
Das Online Fundraising ist ein schnell wachsender Markt, der für Hilfswerke immer wichtiger wird. Bei der Toolbeschaffung wird daher oft nicht allzu genau hingeschaut – man bevorzugt Lösungen, die günstig, schnell implementiert und wartungsarm sind.
iFrames und Spenden-Widgets erfüllen genau dieses Versprechen: Mit ein paar Zeilen Code ist der Service auf der Webseite installiert und es kann losgehen. Durch die vergleichsweise einfache Technik sind auch Initialkosten und Wartungsaufwände überschaubar. Dies wiederum führt dazu, dass viele Anbieter die Spendentools kostenlos anbieten und rein über Transaktionsgebühren abrechnen.
Was sind die Nachteile von iFrame Spendenformularen?
Während iFrame-Spendenformulare für kleinere Organisationen Vorteile bieten, zeigen sich mit zunehmender Bedeutung des digitalen Fundraisings auch erhebliche Nachteile. Im Folgenden werden die wichtigsten Nachteile von iFrame-Spendenformularen aufgezeigt:
Nachteil 1: Eingeschränkte Kontrolle über das Design
Da der iFrame Code von einem externen Zahlungsanbieter bereitgestellt und gehostet wird, sind die Design-Anpassungsmöglichkeiten meist limitiert. Dies führt rasch zu einem uneinheitlichen Erscheinungsbild, das bei Userinnen und Usern wiederum zu Unsicherheit führt. Ein nahtloses Benutzererlebnis ist gerade im Online Fundraising entscheidend, um das Vertrauen der Spenderinnen und Spender zu gewinnen. Im Artikel UX für Hilfsorganisationen: Mehr als schönes Design erfährst du mehr zum Thema.
Nachteil 2: Responsiveness
iFrames können auf verschiedenen Geräten und Browsern unterschiedlich dargestellt werden, insbesondere wenn das Styling durch die Webagentur angepasst wurde. Bei Design-Anpassungen muss die Responsiveness immer auf allen Geräten, Browsern und Web-Services geprüft werden. Auch sind nicht alle iFrames mit jedem CMS (Content Management System) kompatibel – ein Integrationstest im Vorfeld ist empfehlenswert.
Immer wieder beobachten wir Layout-Inkonsistenzen sowie Probleme bei der Bedienbarkeit, insbesondere auf mobilen Geräten. Wie wichtig mobiltaugliche Fundraisinglösungen sind, erfährst du übrigens im Artikel Mobile-First Fundraising-Seiten: Was bedeutet das konkret?
Nachteil 3: Sicherheit
iFrames bieten potenziell Sicherheitslücken, gerade wenn sie nicht richtig implementiert oder regelmässig aktualisiert werden. Ein schlecht gesichertes iFrame ist anfällig für Phishing-Angriffe (Diebstahl von Spender:innen-Daten) und Cross-Site-Scripting (Einschleusung von bösartigem Code auf der Webseite). Dies gilt übrigens auch für veraltete, nicht regelmässig aktualisierte CMS-Versionen eurer Webseite.
Sollte der Software-Provider durch einen Hackerangriff kompromittiert sein, könnte auch deine Organisation davon betroffen sein. Je grösser der Anbieter, desto attraktiver wird es für Angreifer. Bei der Toolwahl sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Security-Policies des Anbieters gelegt werden.
Nachteil 4: Abhängigkeit
Da der Zahlungsprozess innerhalb eines iFrames, und nicht über einen eigenen Service erfolgt, entsteht eine hohe Abhängigkeit. Technik (Payment Gateway) und Zahlungsverträge (Acquiring) stammen aus einer Hand, was eine spätere Migration zu einer Drittlösung erschwert.
Die Spender:innen Daten werden de facto durch die Zahlungslösung verwaltet und gehostet. Auch bei technischen Problemen und Ausfällen besteht eine hohe Abhängigkeit.
Nachteil 5: Tracking und Kampagnen-Performance
Da Widgets und iFrames von einer externen Quelle stammen, kann es schwieriger sein, detaillierte Analysen durchzuführen und Donor Journeys zu optimieren. Das reduzierte Daten- und Trackingset limitiert die Performance von digitalen Fundraising-Kampagnen stark.
Gerade die Google Ad Engines leben von Daten – je mehr Conversion-Daten generiert werden, desto besser performt die Kampagne. Fehlen Google granulare Tracking-Daten, sind auch die Targeting- und Optimierungsmöglichkeiten stark eingeschränkt, was wiederum zu einem höheren Media Spend führt. Dies gilt übrigens auch für organische Massnahmen (SEO). Über Ansätze wie Cross-Domain-Tracking oder die Einrichtung spezieller Events in Analytics, lassen sich die erwähnten Nachteile nur ungenügend kompensieren.
Welche Alternativen gibt es zu iFrame Spendenformularen?
Die meisten Stiftungen, Vereine und Verbände verfügen nicht über die finanziellen Mittel, um eigene Zahlungslösungen zu entwickeln. Zudem gehört dies auch nicht unbedingt zu den Kernkompetenzen eines Hilfswerks. Für kleine Organisationen haben Widgets und iFrames also durchaus ihre Berechtigung. Beim Auswahlverfahren sollte aber genau hingeschaut werden – lese hierzu: Wie gehst du bei der Evaluation eines neuen Spendentools vor?
Dich interessiert nun sicherlich aber, ob und wie sich unsere Haltung verändert hat? Nun, mit Soulclick Smart haben wir zwischenzeitlich ein Inline-Spendenformular lanciert, dass die Nachteile bisheriger Einstiegslösungen aufhebt und NPO mehr Flexibilität bietet.
Für Organisationen die das digitale Fundraising ausbauen möchten, bietet sich hingegen eine CMS-basierte Zahlungslösung an. Die Diskussion über iFrame oder nicht, hat bei uns dazu geführt, dass wir mit Soulclick Form die erste E-Commerce Lösung für Hilfswerke lanciert haben. So können spendensammelnde Organisationen schrittweise den gesamten Digitalauftritt auf dem Spendenshop-System aufbauen – kundenzentriert, nahtlos und transparent.