Die Zukunft des Online Fundraisings: Spendenshop oder Spendenformular?
Erfahre wie Fundraisingportale und Spendenshops das digitale Fundraising verändern und welche Vorteile sie gegenüber klassischen Spendenformularen bieten.
Die steigende Bedeutung des Online-Fundraisings, gepaart mit stetig neuen Softwaretools, führt unweigerlich dazu, dass Digitalentscheide für NPOs komplexer und zeitaufwändiger werden. Non-Profit-Organisationen sind gefordert die richtigen Tools für ihr digitales Fundraising auszuwählen, professionell aufzusetzen und zu einer zukunftsfähigen Gesamtarchitektur zu vereinen.
Im Bereich Web werden wir des Öfteren gefragt, in welche Richtung sich Digitalauftritte künftig entwickeln und ob auf ein einfaches Spendenformular oder gleich einen Spendenshop gesetzt werden sollte.
In diesem Artikel beleuchten wir die Marktentwicklung im Bereich Web, vergleichen Spendenshops mit klassischen Spendenformularen und geben konkrete Empfehlungen zur Entscheidungsfindung in deiner Organisation.
Entwicklungen und Trends
Die Webseite einer NPO bildet die Basis für erfolgreiches Fundraising. Egal ob mittels Spendenformular oder Spendenshop. Entsprechend beleuchten wir zuerst diesen Teilmarkt.
Als einer der «ältesten digitalen Märkte», die erste Webseite wurde am 20. Dezember 1990 von Tim Berners-Lee online gestellt, ist Web entsprechend weit entwickelt und segmentiert. Das Angebotsspektrum reicht vom einfachen Website-Builder bis zu Custom-Weblösungen. Während Webseiten vor 15 Jahren praktisch immer kostspielig im Custom-Modus entwickelt wurden, hat sich dies die letzten Jahre stark verändert. Neue Entwicklungsumgebungen sind entstanden, Builder haben Marktanteile gewonnen und im Premium-Segment werden digitale Plattformen für mehrere hunderttausend Franken gebaut.
Als Faustregel gilt: Einen knackigen Webauftritt kriegt eine NPO heute auch mit einem Web Builder und ein paar tausend Schweizerfranken hin. Gleichzeitig ist man damit stark limitiert. Sobald nämlich Spendenportale, CRM-Integrationen, Performance-Marketing oder intelligente Automationen integriert werden sollen, stösst man unweigerlich an die Grenzen des Möglichen. Sprich: Die Setup-Kosten sind zwar gering, doch das Potenzial ist ebenso limitiert. Zudem skalieren die Betriebskosten oft mit steigender Nutzung exponenziell.
Ähnlich verhält es sich mit Spenden-Widgets und I-Frame Spendenformularen. Diese sind zwar rasch und einfach auf einer NPO Webseite integriert. Auf der anderen Seite werden die Daten anderswo gehostet, die Tracking- und Optimierungsmöglichkeiten sind stark limitiert und die Kosten steigen prozentual mit dem Spendenertrag an. Für NPOs stellen sich also grundlegende Fragen:
- Welche Bedeutung hat Web inklusive digitalem Spenden heute, morgen und übermorgen?
- Welche Bereitschaft und Möglichkeit zur Investition sind vorhanden?
- Wie entwickelt meine Organisation eine starke digitale Positionierung?
- Wie schaffen wir attraktive Arbeitsplätze für Techies?
- etc. pp...
Soviel vorneweg: Ähnlich wie im Retail wird es auch bei Hilfsorganisationen künftig rein digitale Akteure und Plattformen geben, während so manch eine Organisation dem Strukturwandel zum Opfer fallen dürfte. NPOs können und müssen sich also heute mit Themen wie User Experience, Marketing Automation oder Online Donations auseinandersetzen, um langfristig bestehen zu können.
Entwicklung von NPO Zahlungslösungen
Als Nächstes tauchen wir in den Bereich Online Donations ab: Wie sind die ersten Lösungen überhaupt entstanden und wo steht der Markt heute?
Mit dem Aufkommen des E-Commerce um die Nullerjahre, entstanden auch im Non-Profit-Bereich erste einfache Online-Spendenlösungen. Typischerweise waren dies recht rudimentäre, zu Spendenformularen umgebaute Kontaktformulare mit angebundener Zahllösung. Diese Services wurden typischerweise als Landingpage, unter einer Subdomäne (z.B. spenden.xyz.ch) gehostet und via Spendenbutton mit der Webseite verlinkt.
Schrittweise entstanden mehr und mehr Anbieter, welche sich auf Spendenlösungen spezialisierten. I-Frame und Widget Spendenformulare entstanden, welche inline auf der Webseite der NPO integriert werden. User:innen erhalten den Eindruck, dass sie auf der Webseite spenden, de facto wird der Dienst jedoch auf einem Dritthost betrieben und lediglich auf der Seite «eingeblendet».
So können Hilfsorganisationen ihre Spendenformulare zwar mit wenigen Zeilen Code integrieren und beliebig oft für Kampagnen, Nothilfen, etc. multiplizieren, sie geben jedoch auch ihre Datenhoheit ab, können Conversions kaum richtig tracken und bezahlen aufgrund der Abhängigkeit zum Anbieter, oftmals überhöhte Gebühren. Zu den eigentlichen Zahlungsgebühren der Payment-Provider kommen Payment-Token, Plattform Fees, Lizenzgebühren, SLA-Kosten und Vieles mehr dazu. So werden NPOs mit kostenlosen Spendenformularen angelockt, die schlussendlich teuer zu stehen kommen.
Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels - Der Markt verändert sich, Spender:innen und auch NPOs werden anspruchsvoller und digital reifer. Transparenz, Einfachheit, gute Usability und Data Ownership werden immer wichtiger für die Branche.
Dies ist die Geburtsstunde von professionellen all-in-one Spendenportalen und -shops mit transparenten Preismodellen. Im Microcredit-Bereich machen es uns Akteure wie www.kiva.org bereits vor, wie die digitale Zukunft von NPOs ausschauen dürfte: Bedarf und Kapital werden transparent, direkt und innovativ zusammengeführt. Nicht auf Drittseiten, sondern auf der Webseite der Organisation.
Über die hauseigene Plattform werden Projekt- und Programmarbeit nahtlos und erlebbar mit Spender:innen verbunden. Projekte werden dezentral über die Plattform bzw. durch die Community eröffnet, durch Programm- und Fundraising-Verantwortliche überprüft und aufbereitet und anschliessend direkt im Spendenportal live geschaltet. Berichte zu Erfolgen aus den Programmen werden wiederum Online publiziert und über personalisierte Automationen den User:innen zugespielt. So können Millionen von Menschen, projektbasiert und transparent, Gutes tun und digital erleben, was mit den Geldern bewirkt wird.
Gegenüberstellung: Spendenportal vs. Formular
Bevor wir ins konkrete Thema der Umsetzung eines digitalen Spendenshops eintauchen, schauen wir uns kurz die wichtigsten Vor- und Nachteile beider Varianten an:
Was braucht es zum Bau eines eigenen Spendenportals?
Die Idee zum Spendenshop ist geboren, doch wie setze ich diesen erfolgreich um? Und baue ich die Plattform selbst oder wähle ich eine Baukastenlösung? Auf den ersten Blick wirken Plattformen wie www.kiva.org oder www.treedom.net super schlank, einfach und intuitiv. Man denkt: Das schaffen wir mit einer guten Agentur auch selbst.
Beim genaueren Hinschauen zeigt sich jedoch, dass diese professionellen digitalen Produkte, ganze Armadas von Entwicklern und Expertinnen beschäftigen. Wer eine Plattform mit guter User Experience, hohem Automations- und Integrationsgrad sowie ähnlich vielen Funktionen bauen möchte, muss mehrere hunderttausend Franken investieren. Zudem gilt es folgende Disziplinen zu beherrschen:
- Digitale Ownership (Management der eigenen Architektur)
- User Experience & User Interface Design
- Software-Entwicklung
- Marketing Automation
- Analytics
- Testing & Optimierung
- Infrastruktur & Security
- Integrationen & Schnittstellen
Die obige Übersicht zeigt, weshalb dezentrale, bei NPOs betriebene Spendenportale heute noch keine allzu hohe Bedeutung haben – Die Projekte sind teuer, zeitaufwändig und recht komplex. Selbst im MVP-Approach (=minimal viable product) rechnen wir mit Kosten von etwa CHF 200'000.- für ein professionelles Basisprodukt. Diese Investition kann rasch hochskalieren, wenn zusätzliche Wünsche und Features wie Gamification und Co. hinzukommen.
Fazit zur Zukunft des digitalen Spendens
Unsere Partneragentur die Marketing Monkeys GmbH durfte eine Vielzahl von Organisationen wie SOS-Kinderdorf Schweiz oder die Schweizer Berghilfe bei der Konzeption von Spendenshops begleiten. Das Fazit der Experten ist klar: Wer sich vertieft mit eigenen Fundraisingportalen auseinandersetzt, merkt rasch, dass dies eine Hausnummer zu gross ist.
Die aktuellen Spendenvolumen im digitalen Fundraising rechtfertigen die Investitionen kaum. Doch selbst wenn die Online-Spendenvolumen weiter anwachsen, müssen sich Organisationen verschiedene Fragen stellen:
- Können wir die vielschichtigen Disziplinen und Teilgebiete eines Spendenshops selbst managen und mit Partnern erfolgreich umsetzen?
- Können wir eine professionelle Plattform marktgerecht halten, die interne Ownership qualitativ besetzen und die Plattform laufend weiterentwickeln?
- Schaffen wir es mit einer selbstentwickelten digitalen Plattform, auch mittelfristig mit grossen Spendenplattformen wie z.B. www.gofundme.org mitzuhalten und ist dies überhaupt unser strategischer Fokus?
- etc. pp...
Bei Projekt-Evaluationen mit NPOs war die Antwort darauf meist ein klares Nein! Deshalb entwickelten wir in der Folge www.soulclick.ch, da wir an Spendenshops und -portale glauben. Diese helfen die Komplexität im digitalen Fundraising zu reduzieren und für Userinnen und User einen zentralen Ort für alle Fundraisingaktionen zu schaffen. Professionelle Produkte können zudem laufend den neusten Marktentwicklungen und Trends angepasst werden, ohne hohe Kostenfolgen für einzelne Organisationen.
Mit Projekten wie www.allani.ch haben wir bewiesen, dass selbst kleine NPOs, mit einem Spendenshop Grosses leisten können. Dank smartem Baukasten, entstehen in kürzester Zeit hochemotionale, intelligente und erfolgreiche Digitalauftritte, die ihresgleichen suchen. Mit Soulclick bauen Hilfsorganisationen komplette digitale Produkte – Vom einfachen Spendenformular bis zum umfangreichen Portal mit Spendenshop, Donor Journey Automations, Drittintegrationen und digitaler Analytik.
Wir freuen uns in diesen Themen weiterhin Pionierarbeit zu leisten und NPOs auf dem Weg zu einem noch erfolgreicheren Fundraising zu begleiten.